Das Team KKC Racing von Knut Weinhardt hätte beim Graf Berghe von Trips Memorial in Kerpen gleich beide Fahrer ganz oben auf dem Treppchen haben können. Doch am Ende des Tages standen alle mit leeren Händen da. Aus unterschiedlichen Gründen.

Schon das Pech von Nico Schneider bei den KF2-Senioren war fast unglaublich. Erst hatte sich der Einhausener in Zeittraining und Vorläufen konstant im vorderen Feld gehalten. Dann spurtete er mit einem Überraschungsangriff gleich nach dem Start des Finalrennens an die Spitze des Feldes und setzte sich gemeinsam mit einem Kontrahenten von den restlichen Piloten deutlich ab. Auch den Konkurrenten schien Nico von vorneherein gut im Griff zu haben, denn Druck von hinten war nicht zu bemerken. Doch in der fünften Runde fiel er mit einem technischen Defekt am Motor aus und der Traum vom möglichen Sieg war ausgeträumt.

Was dann später bei den KF3-Junioren passierte, ist schon fast nicht mehr nachvollziehbar. Mit einer hervorragenden Leistung bestätigte Florian Herzog, dass der DMV-Bundestitel völlig zu Recht an ihn gegangen ist. Nach gutem Zeittraining und entsprechenden Vorläufen hatte er sich im verregneten Finale deutlich vor der Konkurrenz durchgesetzt und sich dabei auch von mehreren Überrundungen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Der verdiente Sieg wurde ihm am späten Nachmittag durch den Protest eines Konkurrenten noch aberkannt. Schuld war eine minimale Diskrepanz im Abstand zwischen Rad und Heckauffahrschutz. „Offensichtlich ist im Laufe des Rennens die Achse ein wenig gewandert, dadurch war am Ende der Abstand zwischen der Außenkante des Heckspoilers und dem Reifen zu groß“, erklärte Knut Weinhardt mit fassungslosem Blick. Die technischen Kommissare hatten über diesen „Fehler“, der ja eigentlich gar keiner war, hinweggesehen. Aber Florian hilft diese Einsicht der Experten nicht, Protest und Reglement versautem dem verhinderten Memorial-Sieger und damit auch dem gesamten Team den Tag.